Sobald es draussen wärmer wird, lauernd sie im hohen Gras, Unterholz oder Büschen: Zecken!
Was genau sind Zecken?
Bei uns werden die Katzen fast ausschliesslich von der Schildzecke befallen, vor allem der Gemeine Holzbock, es kann aber auch ein Befall mit der Igelzecke oder der Mauszecke möglich sein.
Am gefährlichsten sind die Nymphen. Die Nymphe ist die Stufe zwischen Larve und erwachsener Zecke mit einer Körpergrösse von knapp einem Millimeter. Diese Vorstufe ist ungefähr zehnmal gefährlicher als die ausgewachsene Zecke, denn während der Metamorphose zum nächsten Stadium verliert die Nymphe 90 Prozent ihrer Erreger.
Aber jedes Entwicklungsstadium kann die Katze befallen. In jedem Stadium saugt die Zecke über mehrere Tage Blut, bevor die Metamorphose zum nächsten Stadium beginnt oder, wenn es sich um ein adultes Weibchen handelt, sich zur Eiablage zurückzieht.
Die Weiterentwicklung der Zecke geschieht also nicht auf der Katze, sondern auf dem Erdboden oder wo sich die Zecke gemütlich niedergelassen hat. Deshalb ist es wichtig, die Zecke sicher abzutöten.
An diesen Stellen stechen Zecken häufig zu
Suchen Sie Ihre Samtpfote nach jedem Freigang auf Zecken ab. Die blutsaugenden Parasiten bevorzugen Stellen mit dünner Haut und wenig Fell. Häufig findet man die Zecken auch dort, wo die Katze sie selber nicht entfernen kann. Achten Sie daher beim Absuchen Ihres Vierbeiners besonders auf folgende Körperstellen:
- im Nacken
- hinter dem Ohr, im Ohr und am Ohrrand
- an den Augen, bzw. an den Augenlidern
- an der Kinnpartie
- am Hals
- an der Brust und am Bauch
- an den Schenkelinnenseiten
Die Zecke saugt ca. 4 Tage lang an der Katze, bis die vollgesaugte Zecke abfällt und sich weiterentwickelt.
Mögliche Krankheiten durch Zeckenbiss
Katzen infizieren sich seltener mit Erreger, die von Zecken übertragen werden, deshalb entwickeln sie auch seltener Krankheitssymptome als Hunde. Dennoch kann es zum Ausbruch einer durch Zecken übertragenen Erkrankungen kommen – insbesondere bei Katzen, deren Immunsystem aus anderen Gründen geschwächt ist.
Zudem zeigen unsere Samtpfoten häufig unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Fieber oder Lahmheit, die nicht eindeutig einem bestimmten Krankheitsbild zuzuordnen sind.
- Borreliose
- FSME (Frühsommer-Meningoenephalitis)
- Babesiose
- Ehrlichiose
Wie entfernt man Zecken bei Katzen?
Egal, ob bei Katzen, Hunden oder Menschen – Zecken sollten nur mit geeigneten Instrumenten entfernt werden, z.B. einer Pinzette. Alternativ sind natürlich kommerziell erhältliche Zeckenzangen oder Zeckenhaken ideal.
Nicht wirklich geeignet sind die blossen Finger, ausser Frauchen trägt lange Nägel 😉, da dies die Gefahr mit sich bringt, dass die Zecke dabei gequetscht wird und dadurch erst Krankheitserreger in den Stichkanal gedrückt werden. Abzuraten ist ebenso von Öl oder Alkohol, denn auch damit wird das Risiko der Erregerübertragung erhöht.
Möglichst die Zecke nahe an der Haut packen und gleichmässig nach oben ziehen. Möglichst ein Drehen vermeiden, da dabei oft Teile der Zecke in der Haut stecken bleiben. Man sollte darauf achten, dass der Kopf der Zecke mit entfernt wird.
Natürliche Mittel gegen Zecken
- Naturbelassenes Kokosöl
Nicht jede Katze mag den Geschmack von Kokosöl. Es wird hauptsächlich äusserlich angewendet um die Zecken fernzuhalten. Dieses Hausmittel hilft aufgrund der enthaltenen Laurinsäure, die Zecken fernhält beziehungsweise tötet, wenn sie das Kokosfett zu sich nehmen.
- Bierhefe
Zecken mögen diesen Geruch nicht, die Katzen mögen ihn aber meistens. Zudem ist Bierhefe reich an Vitamin B, was unter anderem gut für den Muskelwachstum ist.
Die chemischen Variante
Eine Impfung gegen Borreliose o.ä. wie für andere Vierbeiner (z.B. Hunde) gibt es für Katzen nicht.
Es gibt diverse Mittel zum Schutz, z.B. Spot-On-Präparate. Benutzen Sie auf jeden Fall ein für Katzen geeignetes Mittel! Anti-Zecken Präparate die Phermethrin oder Deltamethrin enthalten sind nur für den Hund zugelassen, für die Katze sind sie giftig!
Wenn Sie sich für ein Zeckenhalsband entscheiden, sollten Sie auf das Vorhandensein eines Sicherheitsmechanismus achten. Dieser ermöglicht es Ihrer Katze sich aus dem Halsband zu befreien, sollte es einmal damit hängen bleiben.
Nun wünsche ich Ihrer Samtpfote viel Spass auf ihren Streifzügen! 😃
Ihre Nisha Neff